Das Team des Instituts für Baustatik und Baudynamik betreibt Grundlagenforschung in vielen Bereichen der computational mechanics. Die Forschungsziele sind stark methodisch orientiert. Bereits in den 80er Jahren wurde ein eigenes Finite-Elemente-Programm (CARAT) am Institut entwickelt, in das die neu entwickelten Methoden und Algorithmen implementiert wurden. Heute ist das in C++ objektorientiert geschriebene Programm Ikarus die einheitliche Plattform für die Forschungsarbeit jedes Doktoranden und jeder Doktorandin.
Die Forschungsgegenstände decken von der Simulation von Blechumformprozessen über die Modellierung der Fangmechanismen fleischfressender Pflanzen bis hin zum Entwurf adaptiver Tragwerke des Hoch- und Brückenbaus ein breites, viele Disziplinen umspannendes Spektrum ab. Neben den publizierten Forschungsergebnissen sind die Doktorandinnen und Doktoranden, die sich in diesem Umfeld ein ebenso tiefes wie breites Fachwissen aneignen können, das wichtigste Produkt des Instituts.
Die Lehre am Institut für Baustatik und Baudynamik vermittelt die wissenschaftlichen Grundlagen der Tragwerksmechanik und ist damit intrinsisch material- und konstruktionsübergreifend. Methodisch setzt sie auf Anschaulichkeit und den Bezug zwischen Tragverhalten und Berechnungsverfahren. Die bereits von Ekkehard Ramm gepflegte Lehre der Tragwerksbeurteilung auf der Basis von Grundtragwerken anstelle der Anwendung von Abzählformeln zur Beurteilung des Grades der statischen Unbestimmtheit ist nur ein Beispiel für das Leitbild der Stuttgarter Statik. Er war auch einer der ersten, der die Frage der Modellbildung in die ansonsten sehr formale und mathematische Lehre der Methode der finiten Elemente einbrachte.
Die anhaltende Entwicklung der Computerstatik erfordert ein ständiges Hinterfragen und Erneuern der Lehrinhalte und -ziele. Das am Institut entwickelte Lehrprogramm StaR2 (der StabwerksRechner) erlaubt nicht nur die schnelle Kontrolle von Handrechnungen, sondern lädt auch zum Experimentieren ein. Klassische baustatische Verfahren werden heute weniger zum Nachrechnen benötigt, sind aber unverzichtbar für das Nachdenken.
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Kontakt:
Manfred Bischoff
Prof. Dr.-Ing. habil.Institutsleiter